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CENTURION-Studie: Solvabilität und Finanzlage am österreichischen Versicherungsmarkt 2022

Studie durch CENTURION

CENTURION Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH veröffentlicht 2023 erneut eine Studie zu den aktuellen Berichten der Solvenz-, und Finanzlage (SFCR) der österreichischen Versicherungsunternehmen. Dabei werden die Entwicklungen zentraler Kennzahlen, sowie historische Entwicklungen seit der Einführung von Solvency II unter die Lupe genommen.

Solvenzquote trotz krisengeprägter Zeiten auf Allzeithoch

Nach den herausfordernden Jahren 2020 und 2021 durch die Covid-Pandemie war auch 2022 wieder ein von Krisen dominiertes Jahr. Versicherungsunternehmen stellten vor allem die hohe Inflation, die Zinsentwicklung und äußerst turbulente Märkte vor schwierige Entscheidungen. Während in den UGB-Bilanzen der Rückgang der Assets ein dominantes Thema war, profitierten viele Versicherer in der Solvenzbilanz gleichzeitig jedoch von den stark gestiegenen Zinsen. Die risikofreie Zinskurve der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) liegt zum 31.12.2022 in den ersten Jahren über 300 Basispunkte über der des Vorjahres. Die daraus entstandenen Diskontierungseffekte für die langfristigen Verpflichtung der Versicherer haben auf die Solvenzkapitalanforderungen und Eigenmittel oft positive Auswirkungen.

  • Hohe Solvenzquoten: Die Solvenzquoten (SCR-Quoten) steigen im Median von 219,2% in 2021 auf 257,7% in 2022. Dadurch wurden heuer sowohl im Mittelwert als auch Median die höchsten SCR-Quoten seit der erstmaligen Erstellung der SFCRs im Jahr 2016 erreicht. Vor allem Lebensversicherungsunternehmen konnten starke Zuwächse verzeichnen.

  • Zinssensitive Liabilities: Die versicherungstechnischen Rückstellungen sinken im Marktschnitt im Vergleich zu 2021 um -18%. Stark spürbar ist der Rückgang der versicherungstechnischen Rückstellungen in den Abteilungen Leben (ohne FLV/ILV) um ca. -21% und Health SLT um ca. -49%. Die Reduktion resultiert aus der Kombination der langen Laufzeiten der Verbindlichkeiten mit einer stark angestiegenen Zinskurve.
  • Rückläufige Assets: Erstmals seit Einführung von Solvency II sinken die gesamten Assets des österreichischen Versicherungsmarktes. Der starke Rückgang um gesamt -12% ist durch das turbulente Börsenjahr 2022 mit massiven Marktwertverlusten der Assets bedingt.

  • Anstieg der Eigenmittel: Da die versicherungstechnischen Rückstellungen auf der Passivseite im Schnitt stärker rückläufig sind als die Assets, ist im Versicherungsmarkt ein Eigenmittelwachstum von 4,5% zu beobachten.

Starkes Prämienwachstum im Non-Life Bereich, Prämienabrieb in der Lebensversicherung

Mit Spannung wurde erwartet, wie die hohe Inflation sich auf Prämienwachstum, Stornoquoten und Neugeschäft auswirkt. Aus den SFCRs wird ersichtlich, dass vor allem die Bilanzabteilung Leben einen Rückgang der verrechneten Prämien gegenüber dem Vorjahr verzeichnen muss, während die Bereiche Non-Life und Health SLT wachsen.

  • Life: Während in 2021 mit 0,6% Wachstum noch ein leichtes Plus erreicht werden konnte, ist der Lebensversicherungsmarkt mit -1,0% rückläufig.
  • Health SLT: Der Krankenversicherungsmarkt entwickelt sich mit 4,1% Prämienwachstum solide weiter und kann sich gegenüber dem Vorjahreswachstum von 3,8% sogar leicht verbessern.
  • Non-Life: Im Bereich der Nichtlebensversicherung ist ein deutlicher Anstieg der Wachstumsquoten im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Der gesamte Markt wächst um 8,5%, was einen erneut starken Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 4,8% darstellt.

Vollständige Studie

In der vollständigen CENTURION SFCR-Studie wird die historische Entwicklung und die aktuellen Werte zu Finanzkennzahlen sowie Zusammensetzung der ökonomischen Bilanz, versicherungstechnischen Rückstellungen, Eigenmittel und Risikokategorien der Solvency II Standardformel in zahlreichen Grafiken leicht verdaulich aufbereitet.

CENTURION SFCR Studie 2022 Download

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